Was ist praktisch für eine Nacht in der Fremde?
Logo: Ein Hotel.
Nur ist das mit Hund und dann noch an Feiertagen naturgemäß nicht einfach.
Aber es gibt ja Buchungsportale und wer da sucht findet auch was. Ich fand auch und buchte, wie ich es immer mache, direkt beim Hotel.
Der Kontakt zum Hotel erfolgte per Mail und funktionierte bis auf eine Bestätigung meiner Buchung tadellos. Gut, ein Telefonat klärte alles. Der Preis lag bei 40€ pro Person plus den leider üblichen Aufschlag für den Hund.
Natürlich hatte ich auch die Bewertungen...
...auf den Buchungsportalen über das Hotel H. gelesen.
Es waren "nette" Geschichten dabei, die von dreckig bis zur vergessenen Buchung reichten.
Ich war also vorbereitet auf das Hotel H. im schönen Ammerland und deshalb auch beim Eintreffen nicht verwundert darüber, dass es schien als wäre niemand im Hotel anzutreffen.
Ein Gang um das Haus und siehe da ein Licht hinter einer Glastür deutete auf Leben hin. Nach Klopfen und Öffnen präsentierte sich mir eine Küche samt einem Koch darin, der nichts von der Buchung wusste und darum bat, wieder vorne am Hoteleingang auf ihn zu warten.
Der vom Koch dann im Gastraum getätigte Blick in den Buchungskalender half nicht weiter und auch der Versuch den Chef zu erreichen schlug fehl.
Also ergriff der Koch selbst die Initiative, griff sich drei Schlüssel, schritt voran in die Küche und bat darum, ihm durch die Küche zu folgen.
Ach du herrlich Ammerland fällt mir dazu nur ein.
Ein Zimmer im Gästehaus war schnell gewählt und es war wie ein Jungbrunnen in diesem Zimmer zu sein. Denn das Mobiliar hatte seine Moderne zu einer Zeit, in der ich Teenie war.
Staub fand sich im Zimmer zwar nicht. Doch war das auch bei dem Teppich voller Flecken und der speckigen Dusche nebensächlich. Die Matratze war okay. Bei den Kopfkissen fielen mir allerdings die Geschichten aus den Buchungsportalen wieder ein. Denn eine Füllung war vielleicht mal vorhanden gewesen. Jetzt aber war da wenig bis nichts mehr.
Doch auch diese Nacht, diesmal dank schlechtem Kissen ohne "Kopfstütze", ging vorüber.
Frühstück sollte es ab 7 Uhr geben. Um 7.30 Uhr betrat ich den Frühstücksraum. Dieser empfing mich kalt und dunkel. Also Licht und Augen auf. Klar, auch hier der Charme von Gestern. Da ist man im Hotel H. konsequent.
Charmant auch die Leberwursttütchen aus dem Supermarkt, die in einem Glas lagen. Wohlgemerkt Leberwurst und ja, diese lagen dort ungekühlt. Ihr Haltbarkeitsdatum war passend zum Mobilar auch überschritten. Im Gegenteil zu den Möbeln aber nur um 5 Tage.
Wie war das noch? Ach ja: Herrliches Ammerland.
Um kurz nach Acht kam der Chef des Hauses und siehe da, es wurde Licht.
Denn Chef hatte Brötchen besorgt, kochte Kaffee und servierte diesen. Wobei, war das Kaffee? Es war zumindest braun. Gut, hellbraun, oder besser sehr hellbraun, in der Farbe.
Beim Essen hielt ich mich übrigens beim Aufstrich an abgepackte Dinge, die keine Kühlung brauchen, natürlich vorher mit Blick auf das Haltbarkeitsdatum. Denn sicher ist sicher.
Sicher ist auch Barzahlung. So dachte auch der Chef.
Doch genau da hatte ich meinen Glücksmoment im Hotel H. im Ammerland.
Denn ich hatte es nicht passend und Cheffe konnte nicht genau darauf raus geben. So musste er abrunden.
Wieviel?
Soviel, dass der Hund umsonst im Hotel H. geschlafen hat.
Es ist halt herrlich im Ammerland.