Da wurde vor einigen Tagen vor den Toren der Urenco in Gronau/Westfalen mal wieder demonstriert.
Fast gleichzeitig bestand die Urenco den Stresstest und bewies damit, wie sicher doch alles bei der Urenco ist. Uns in Gronau und Umgebung müsste schon der Himmel auf den Kopf fallen bis uns die Urenco überhaupt gefährlich werden könnte.
Außerdem ist der Gronauer doch informiert.
Denn er wußte v o n der Urenco schon lange vor dem Stresstest, dass alles sicher ist, dass ihm nichts passieren kann. Und wenn doch was passieren
sollte, gibt es schließlich den Notfallplan.
Gut, dieser wird nur so gut sein bis er mal gebraucht wird. Dann weiss Mensch um die Schwächen. Das zeigte auch der letzte kleine Unfall eines Mitarbeiters der Urenco.
Doch müssen wir Gronauer uns da wirklich Sorgen machen?
Nein!
Denn wir wissen schließlich, wie wir uns im Notfall bzw. bei einem Alarm zu verhalten haben. Da hilft uns der von der Urenco aufgestellte Verhaltensplan. Dieser lehrt uns, dass alles
völlig unkompliziert ist. Die Flusssäure erkennen Sie als erfahrener Gronauer an einer nicht wetterbedingten Nebelwolke. Falls es sowieso nebelig sein sollte, was im Münsterland durchaus häufiger
vorkommt, hilft Ihnen als Erkennen der Flusssäure Ihre Nase weiter. Denn ein stechender Geruch oder ein saurer Geschmack macht die Flusssäure erkennbar.
Wenn ich also auf der Neustraße in Gronau plötzlich eine seltsame, mir unerklärbare Nebelwand sehe, zücke ich einfach das stets durchnässte Tuch aus meiner Hose, halte mir das vor Mund und Nase,
gehe beschwingt zu Fielmann und lass mir dort von der schönsten Mitarbeiterin eine neue Brille verkaufen. Denn da bin ich in einem geschlossen Raum und damit völlig sicher.
Im Auto geht es noch einfacher: Da schalten Sie einfach auf Umluft und gut ist es.
Wobei nicht ganz, denn in beiden Situationen sollten Sie noch das Radio einschalten, um zu erfahren, wann alles wirklich wieder gut ist.
Wo ist also das Problem, liebe uninformierte Demonstranten?
Es gibt keines! Denn die Urenco ist sicher und falls was passiert wabbert halt ein Nebelwölkchen durch die Stadt.
Mein Problem mit dem Ganzen ist allerdings, dass sich der Verhaltensplan im Notfall ähnlich anhört wie der beim Abwurf einer Atombombe in den Achtzigern.
Da wurde mir geraten: In einem Gebäude weit weg vom Fenster zu gehen und eine tragende Wand aufzusuchen. Sollte ich mich im Freien aufhalten, sollte ich mich in einen Graben werfen, mich ganz
klein machen, die Hände unter den Körper nehmen und wenn ich eine Jacke mit Kapuze hätte, diese über den Kopf ziehen. Das war's.
Genau das befürchte ich auch bei einem Unfall bei der Urenco für Gronau/Westfalen und Umgebung:
Das war's!