Mensch Karsten: Kopf hoch!

Da schlurf ich gestern so durch die Gegend und seh meinen Nachbarn Karsten, wohnt zwei Häuser weiter, auf der Bank vor seinem Haus sitzen.

Glücklich sah der nicht aus. Und ich sollte auch schnell erfahren warum!

Denn für Karsten stellt sich die Frage, ob sein Leben so weiter geht wie bisher oder ob sich was ändert..

 

Woran das liegt? Nun bei Karsten läuft es nicht gut.

Genauer, er läuft nicht gut. Nach 500 Metern Gehen hat er Schmerzen  im rechten Bein  und auch im Stehen wird das nicht besser. Nur wenn er sitzt oder liegt,  und das so etwa ne´halbe Stunde, beruhigt sich das Ganze.

 

Klarer Fall sagt sein Arzt. Da ist was mit der Bandscheibe nicht okay, da muss ein MRT Klarheit bringen.

 

Also ich bin ja jetzt eher der Sitzer. Ich sitz im Kran, auf dem Barhocker oder vor dem Fernseher. Doch Karsten ist da anders. Der stemmt beruflich seit über zwei Jahrzehnten Dachziegel, hat inner Neubausiedlung mit seiner Firma fast jedes Dach eingedeckt.

Deshalb auch sein trauriger Blick. Denn klar, bei der möglichen Aussicht mit über fünfzig, sich vielleicht noch mal ne´neue Aussicht in Punkto Job zu suchen, ist kein Zuckerspiel.

 

Ich hab auch nicht mehr tun können als für Karsten und mich ne´ aktuelle Aussicht zu bieten. Klar, Rausch ist auch keine Lösung. Doch für ein paar Stunden hatte Karsten zumindest sein Leiden vergessen, dachte nicht mehr ans bevorstehende MRT und seinen Rücken.

Außerdem schmeckt die Hopfenbrause doch auch zu gut.